Roboterethik und die Frage des Seins

Das 21. Jahrhundert nähert sich langsam seiner dritten Dekade und die Welt verändert sich. Selbstfahrende Autos, selbstregulierende Häuser und Roboter, die in kurzer Zeit lernen, wie sie beim Pokerspielen das Bluffen zu ihrem Vorteil nutzen können. Sind Maschinen bessere Menschen?

Heute lässt sich die Frage leicht beantworten: Nein. Der Mensch ist immer noch Herr der Maschinen. Er baut sie, programmiert sie und kann die meisten bei Bedarf auch einfach ausschalten. Menschen haben ein Bewusstsein und können Situationen aufgrund ihrer subjektiven Erfahrungen anders wahrnehmen und beurteilen. Wenn ein Mensch die Entscheidung treffen muss, ein kleines Kind oder zwei ältere Menschen vor dem Ertrinken zu retten, wird er sich wahrscheinlich für das Kind entscheiden. Die Maschine mit Sicherheit nicht – zwei ist grösser als eins. Der Utilitarismus, die zweckorientierte Ethik, beschreibt dieses Dilemma.


Der Mensch wird sich immer auch von seinen Emotionen steuern lassen. Einerseits der Gedanke an die Eltern des Kindes und an das Leben, das es vor sich hat. Auf der anderen Seite das Leben zweier Menschen, die bereits leben durften. Die Entscheidung zur Rettung des Kindes könnte man also zu einem gewissen Grad moralisch vertreten. Für die Maschine stellt sich diese Frage gar nicht, denn dazu bräuchte sie ein Bewusstsein. Experten sind sich aber uneins, ob dies überhaupt jemals möglich sein wird. Indem man Neuronen durch Chips ersetzt, liesse sich vielleicht die Struktur des Gehirns reproduzieren – den menschlichen Geist jedoch nicht


Eigentlich kann man nur hoffen, dass sie kein Bewusstsein entwickeln. Was wenn Maschinen realisieren, dass sie den Menschen nur dienen? Denn die Frage der Moral stellt sich auch umgekehrt: Wie erklärt man seinem Hausroboter, dass er durch ein neueres Modell ersetzt wird? Dann würde auch Sexrobotern eines Tages bewusst werden, was Sinn und Zweck ihrer Existenz ist. Ziemlich deprimierend. Und spätestens dann müssten wir uns fragen: Wie moralisch handle ich?

Auf bald,
Joel & Roger👋 

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