Virtual Reality – Tor zu einem anderen Leben
Zugegeben, der Hype
ist schon wieder etwas verflogen. VR-Brillen sind noch nicht ganz angekommen
und werden bestimmt auch nicht zum sehnlichsten Wunsch unter dem diesjährigen Weihnachtsbaum.
Trotzdem oder gerade deswegen verspricht die Zukunft magisches, denn: unser
zweites Leben steckt noch in den Kinderschuhen.
Wer sich noch an die rasante Entwicklung der Smartphones erinnern
kann, weiss, welchen Fortschritt wir in den vergangenen zehn Jahren miterleben
durften. Bereits heute lassen sich auf einfachen Handys, mithilfe auch
primitivster Kartonkonstruktionen, ziemlich ansehnliche VR-Erlebnisse in die
eigenen vier Wände holen. Von den High-End Geräten von Sony oder Oculus VR ganz
zu schweigen. Das erste Mal erhalten wir die Möglichkeit, uns in Videospielen und
Filmen als Teil des Ganzen zu sehen oder neue Welten und ferne Galaxien ganz
bequem vom heimischen Sitzpolster aus zu erkunden. Anwendung findet virtuelle
Realität auch in der Medizin oder der Psychotherapie. So lassen sich zum Beispiel Phobien wie
Höhenangst durch müheloses simulieren einer Bergbesteigung therapieren.
Die Anwendungsmöglichkeiten sind schier grenzenlos – genau hier liegt die Faszination aber eben auch das Problem von VR. In einer Welt, in der schon jetzt Technologien unser Leben beeinflussen, kann die totale Verschmelzung von realem und virtuellem zu einer Gefahr werden. Menschen, die Mühe haben sich in die Gesellschaft einzugliedern und denen soziale Anerkennung fehlt, könnten sich über kurz oder lang in der neuen Welt verlieren - in einem Parallel-Leben sozusagen. Auch für kleine Kinder wird es in zehn Jahren so selbstverständlich sein die VR-Brille aufzusetzen, wie es für sie heute selbstverständlich ist, durch Mamas und Papas Handy zu navigieren. Bleibt zu hoffen, dass wir in Zukunft vor allem die Vorzüge dieser vielversprechenden Geräte bewundern dürfen.
Auf bald,
Joel & Roger 👋
Wie schlimm ist es denn, wenn sich Menschen in eine Parallelwelt verabschieden? Der Mensch hat diese Wahl wie die Geschichte der Drogen, der Mönche, der Aussteiger, der Gamer zeigt. Mir ist noch keine Studie bekannt, die versucht herauszufinden, ob es der Welt schaden würde, wenn die Bevölkerung statt fliegt sich ihre Ferien per VR reinzieht. ;-)
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